Bruxismus – Wenn die Zähne knirschen
Knirschende Zähne sind keine Seltenheit, etwa 15 Prozent der Menschheit sind betroffen. Immer mehr Menschen sind von diesem Phänomen betroffen. In der Medizin bezeichnet man das Phänomen als Bruxismus. Die Zähne knirschen, ohne einen ersichtlichen Grund. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um eine unterbewusste Bewegung des Kiefers, die sowohl in der Nacht, aber eben auch tagsüber auftreten kann.
Der Begriff Bruxismus, abgeleitet vom altgriechisch βρυγμός brygmos, „das Zähneknirschen“.
Zähne knirschen und die Unterscheidungen
Bei diesem Phänomen muss wie folgt unterschieden werden.
a.) Statischer Bruxismus, der sich in einer Verkrampfung des Kiefers mit zusammengebissenen Zähnen ohne seitliche Bewegungen des Unterkiefers äußert.
b.) Dynamischer Bruxismus, bei dem mit den Zähnen geknirscht wird und der Kiefer hin und her bewegt wird.
Diese unbewusste Bewegung, die keine bestimmte Ursache hat, ist problematischer, wenn sie nachts auftritt, da tagsüber der menschliche Wille die Kiefer lockert und so den Druck der Zähne gegeneinander verringert. Nachts kann es aber zu einem deutlichen Problem werden, wenn mit den Zähnen geklappert oder im Schlaf mit den Zähnen geknirscht wird.
Das kann minutenlang, manchmal auch die ganze Nacht so gehen. Bei Kindern (physiologisches Phänomen, um die Milchzähne abzunutzen) ist der nächtliche Bruxismus häufig zu erkennen. Bei älteren Personen steht vor allem das Zähne knirschen am Tag im Fokus.
Die Folgen vom Zähne knirschen
Dies kann im Laufe der Zeit mehr oder weniger schwerwiegende Folgen haben, wie z.B. eine vorzeitige Abnutzung des Zahnschmelzes oder des Dentins und eine erhöhte Sensibilisierung gegenüber säurehaltigen Nahrungsmitteln und Temperaturschwankungen.
Unbehandelt kann die Abnutzung auch zu einer Absenkung des Kiefers und zu Störungen des Kiefergelenks führen. Der Patient sucht häufig in diesem Stadium den Arzt auf, weil er sich manchmal die Kiefer verklemmt oder ästhetische Bedenken hat, weil seine Schneidezähne kürzer werden.
In den schlimmsten Fällen kann Bruxismus zu einer Nervenschädigung oder sogar zu einer Zahnfraktur führen. Tritt das Problem nur gelegentlich auf, ist das Knirschen unbedenklich. Wenn der Bruxismus jedoch regelmäßig wiederkehrt, kann er ernsthafte Schäden verursachen.
Die Ursachen
Es gibt zwei mögliche Hauptursachen für die Entstehung von Bruxismus.
Wir unterscheiden zwischen:
- Stress: In 70 % der Fälle von Bruxismus ist dies auf Stress oder Angst zurückzuführen.
- Störung des Zahnbisses: In einigen Fällen sind die Kontakte zwischen den oberen und unteren Zähnen nicht korrekt und die Person hat das Gefühl, dass ihre Zähne im Weg sind.
Die Ursachen können durch zu viel Alkohol, Kaffee- aber auch Teekonsum erhöht werden. Auch Angststörungen und bestimmte Medikamente verstärken das Knirschen. Zunächst bleibt die Störung weitestgehend unbemerkt. Erst andere Personen nehmen das Knirschen wahr. Meistens wird die Störung zum ersten Mal vom Ehepartner bemerkt.
Nach dem Aufwachen oder während des Tages ist der Betroffene oft nicht in der Lage, diese Phänomene zu reproduzieren, da er sich dessen bewusst ist, was er tut.
Die Therapie
Um dem nächtlichen Zähne knirschen entgegenzuwirken und die Schäden an den Zähnen zu begrenzen, kann der Zahnarzt als Schutz das Tragen einer Aufbissschiene empfehlen. Hierbei geht es vor allem darum, die Zähne zu schützen. Die Anti-Bruxismus-Schiene ist ein starrer Kunststoffschutz, der nach dem Abdruck der Zähne des Patienten maßgefertigt wird.
Es ist nur eine Schiene für die Zähne erforderlich, die meist oben eingesetzt wird. Unter bestimmten Bedingungen kann ein Teil der Kosten von der Krankenversicherung erstattet werden.
Wichtig ist auch: Regelmäßig einen Zahnarzt aufsuchen, um den Zustand der Zähne zu untersuchen und zu überprüfen sowie eine Behandlung von chronischem Stress durch Psychotherapie.
Jede Nacht
Diese Schiene muss unbedingt jede Nacht getragen werden. Diese Behandlung ist wirksam, um die Zähne vor übermäßiger Abnutzung zu schützen, heilt aber nicht den eigentlichen Bruxismus. Wie wir später noch sehen werden, ist es erwiesen, dass Bruxismus hauptsächlich auf Stress zurückzuführen ist und es ist daher ratsam, einen Psychologen zu konsultieren, um die psychosomatische Ursache des Problems besser zu verstehen und zu behandeln.
Zur Behandlung von Bruxismus wird auch die Biofeedback-Technik eingesetzt
Dabei werden Sensoren auf dem Gesicht des Patienten angebracht und mit einem Wecker verbunden. Das Ziel dieser natürlichen Behandlung ist es, dem Patienten die Kontrolle über seinen eigenen Körper zurückzugeben, einschließlich einiger sogenannter unwillkürlicher Funktionen.
Diese Technik führt zu guten Ergebnissen, aber die Wirkung lässt nach, sobald die Behandlung beendet wird.
Auch das Auswuchten der Zähne kann eine Lösung sein. Wenn der Zahnarzt feststellt, dass die Zähne nicht ineinander passen, kann er die Oberfläche der Zähne abschleifen, um sie zu stabilisieren. Wenn Ihr Zähne knirschen durch Stress oder eine Angststörung verursacht wird, ist es ratsam, diese mit der Methode zu behandeln, die Ihnen am besten entspricht: Kurzzeittherapien, Meditation, Psychotherapie, Entspannung.
Ursachen und natürliche Behandlung
Nächtlicher Bruxismus ist in den meisten Fällen das Ergebnis einer unfreiwilligen Manifestation, die mit Stress verbunden ist, was die Schwierigkeit der Behandlung erklärt. Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten, die Ursachen des Bruxismus zu beheben, wie z.B.:
- Hypnose,
- Osteopathie,
- Yoga,
- Entspannung,
- Ernährungsumstellung.
Tag vs. Nacht
Kommt es tagsüber vor allem zum Zähne knirschen, handelt es sich hierbei um eine Verhaltensstörung, die sich in zwei Sekunden dauernden Muskelkontraktionen des Kiefers äußert. Es kann sich auch um ein kontinuierliches Aufeinander pressen der Zähne handeln. Tagesbruxismus ist stressbedingt. Dieser Bruxismus nimmt im Laufe des Tages oft an Intensität zu.
Die nächtliche Form wird als Parasomnie bezeichnet, eine Kategorie von Schlafstörungen, die durch unerwünschtes Verhalten beim Einschlafen, während des Schlafs oder während der Wachphase gekennzeichnet ist. Der Bruxismus ist manchmal noch beim Aufwachen vorhanden, lässt aber im Laufe des Tages nach.
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